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  • Forschendes Studieren ist mit dem Anspruch verbunden, Studierende durch eigene Forschungsaktivitäten beim Aufbau einer forschenden Haltung und in der Entwicklung eines Reflexionsvermögens zu unterstützen, so dass Sie ein professionelles Wissen über ihr zukünftiges Praxisfeld erlangen können (vgl. Huber 2013: 23; Kunze 2014: 23). 

    Aus einer professionstheoretischen Sicht birgt Forschendes Studieren somit die Chance, Reflexivität als Kernmerkmal der pädagogischen Professionalität einzuüben und eine entwicklungsoffene Professionalität anzubahnen. 

    Indem Studierende an Forschungsbezügen teilhaben, lernen sie etwas über die Strukturlogik von Schule, sie können Handlungsroutinen und Praktiken von Lehrkräften beobachten und reflektieren. Auf diese Weise bearbeiten sie das Verhältnis von Theorie und Praxis, sie reflektieren und analysieren deren gemeinsamen Referenzpunkte, aber auch deren Differenz

    Durch Forschendes Studieren können somit zukünftige Lehrkräfte das Verhältnis von allgemeiner, komplexer Theorie und der konkreten Praxis, die sich immer einzelfallbezogen zeigt, bearbeiten. Auf diese Weise wird schon im Studium die Entwicklung einer forschenden Haltung unterstützt, die in der späteren Berufspraxis zur reflexiven Bearbeitung des ansonsten implizit bleibenden eigenen „Erfahrungswissens“ (Bastian/ Helsper 2000 zit. nach Combe/ Kolbe 2008: 860) notwendig ist.

    Für die Lehrenden bedeutet dies: Die skizzierte Zielperspektive birgt eine eindeutige Handlungsaufforderung für die universitäre Lehrer_innenbildung und deren Akteur_innen.

    Forschung ist generell ein komplexes Unterfangen. Studierende benötigen im Modus des Forschenden Studierens eine strukturierte Hinführung sowie eine etappenweise didaktische Umsetzung, die sich entlang der Studienphasen orientiert und für die Studierenden überschaubar ist (vgl. Tremp/ Hildbrand 2012: 109). 



    Es bedarf auch eines Diskurses und zwar in zweierlei Hinsicht: Sowohl als begleitender Dialog zwischen Lehrenden und Studierenden , der intendierte Ziele unter einer professionstheoretischen Perspektive plausibilisiert als auch den Dialog zwischen den Lehrenden eines Moduls, um die Etappen des Forschenden Studierens mit der Modulstruktur abzugleichen (ebd.: 112)