Gliederung des Abschnitts

  • Forschendes Studieren – Was ist das?

    Seit Ende des letzten Jahrhunderts sind vielfältige Formen, Modelle und Konzepte des Forschenden Lernens an Universitäten entstanden, um theoretische Reflexion mit berufsfeldbezogener Praxis zu verbinden (vgl. Huber 2013). Der Begriff des Forschenden Studierens schließt an Merkmale und Vorgehensweisen des hochschuldidaktischen Prinzips Forschenden Lernens an. Er wird genutzt, um zu verdeutlichen, dass es sich im Kontext von BOOC um eine spezifische Weise des Forschenden Lernens durch Forschen Lernen handelt.

    Im Forschenden Studieren können Studierende selbstständig oder in aktiver Mitarbeit Wissenschaft als sozialen Prozess wahrnehmen und verhandeln. Dazu gehören alle kognitiven, emotionalen und auch gruppenspezifischen Erfahrungen, angefangen vom Neugier geleiteten Frageimpuls über die methodisch strukturierte Auseinandersetzung mit Unvorhersehbarem bis zu den selbst oder in Gemeinschaft gefundenen Ergebnissen und Erkenntnissen. 

    In Prozessen Forschenden Studierens können individuelle Stärken und Verschiedenheiten im Interesse, den Arbeitsweisen und der Lernmotivation der Studierenden produktiv werden (vgl. Peters 2019: 104). Forschendes Studieren beinhaltet drei Weisen der Verbindung von Lernen und Forschen: „Forschen verstehen lernen, Forschen üben und selber forschen“ (Reinmann 2017: 120).

    Forschendes Studieren – Wie geht das?

    Studierende beforschen in fachspezifischen Praxisfeldern, entsprechend ihren Interessen, ausgewählte Fragestellungen. Dabei erfahren sie wesentliche Phasen eines Forschungsprozesses selbstständig oder unter aktiver Mitarbeit: Von der Formulierung einer Fragestellung und Recherche dazu gefundener Theoriediskurse über die Planung und Durchführung eines methodischen Designs bis zur Ausarbeitung und Präsentation gewonnener Ergebnisse, die für Dritte interessante Erkenntnisse darstellen.

    Die Studierenden werden durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Angehörige des Praxisfeldes unterstützt. Im Verlauf der Forschung gilt es, einen reflexiven Abstand zum Feld und zur eigenen Forschungstätigkeit einzunehmen sowie sich der forschungsethischen Prinzipien des eigenen Handelns bewusst zu werden (vgl. Sonntag, et al 2017).

    Prof. Dr. Maria Peters

                                                                                               


    Mit freundlicher Genehmigung des Verlages:


              Mit freundlicher Genehmigung des Verlages: