Offshore

Offshore-Windkraftanlagen wurden weltweit erstmals 1991 gebaut, vor der dänischen Insel Lolland durch Dänisches Investment entstand erstmals ein Offshore-Park. In Deutschland ist Alpha Ventus der älteste Windpark, gebaut 2010 vor der ostfriesischen Küste. Bisher ungebrochen ist der Trend immer größerer Anlagen. Denn mit der Höhe und dem steigenden Rotordurchmesser steigen die Erträge. Als Faustregel gilt: Jeder zusätzliche Meter an Nabenhöhe bringt 0,5 – 1% zusätzlichen Energie-Ertrag. Die Verdopplung des Rotordurchmessers bringt eine Vervierfachung des Energieertrages.
Die durchschnittliche Windkraftanlage in Deutschland hat im Jahr 2022 eine Leistung von 4,362 MW, eine Gesamthöhe 206 m und einen Rotordurchmesser von 137 m (Bundesverband Windenergie). In Deutschland sind gut 31.000 Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt knapp 68.400 MW an Land und auf See installiert (vgl.: Bundesverband Windenergie Stand 09/2023).
Windkraft in Deutschland
Der Anteil von Windkraft an der Stromerzeugung in
Deutschland hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen: In den ersten
drei Quartalen 2023 entfiel erstmals mehr als ein Viertel (27 %) des
eingespeisten Stroms in Deutschland auf Windkraft. Die guten Wintermonate mit
einem Peak im Februar, wo der Anteil der Windkraft auf über 40% steigen kann
(vgl.: Destatis, Stand 09.11.2024), gleichen die sonnenarmen Monate der PV-Anlagen
aus. Ein positiver Effekt, der die Nachteile der Volatilität (Schwankungen) von Sonnen- und
Windenergie etwas abschwächt. Windkraftanlagen sind besonders flächeneffizient.
Der Windkraftertrag liegt bei Windkraftanlagen im Vergleich zu PV und
Biomasseanlagen bei:
- 18 GWh/ha pro Jahr Windkraftanlage
(6GW-Klasse)
- 0,4 GWh/ha pro Jahr PV-Freiflächenanlage
- 0,025 GWh/ha pro Jahr landwirtschaftliche
Biogasanlage.
(Daten:
www.juwi.de)
Beispiel Offshore-Windpark "Borkum Riffgrund 3"
Bei welcher Höhe und Leistung das technisch-ökonomische
Wachstum der Windkraftanlagen eine Grenze finden wird, ist gegenwärtig schwer absehbar.
Aktuell sehr große international in Betrieb gehende Mega-Windkraftanlagen haben
bis zu 310 m Rotordurchmesser, 200 m Höhe und 22 MW Leistung pro Einzelanlage.
Im
Bau befindet sich zur Fertigstellung im Jahr 2025 der größte Offshore-Park in
Deutschland, der Park Borkum Riffgrund 3. Dort liegen die Einzelanlagen bei
einer Nennleistung von 11 MW und einem Rotordurchmesser von 200 Metern,
kumulierte Leistung von 913 MW durch insgesamt 83 Turbinen. Es handelt sich um
den ersten deutschen Offshore-Windpark, der im Ausschreibungsverfahren mit
einem Gebot von 0 Cent pro MWh bezuschlagt wurde. Das bedeutet, es wurde
möglich, den Park ohne staatliche Förderung zu finanzieren und somit auf
staatliche Zuschläge zu verzichten.
Die wirtschaftliche Situation hat sich im
Jahr 2024 fortgesetzt. „Die Null-Cent-Gebote machen deutlich, dass die
Offshore-Windenergie wirtschaftlich attraktiv ist“, sagt Klaus Müller,
Präsident der Bundesnetzagentur bezogen auf die letzte Ausschreibungsrunde (Quelle: Bundesnetzagentur (2024): Erneut dynamisches Geburtsverfahren bei der Ausschreibung von Offshore-Windenergie, Erscheinungsdatum: 07.06.2024, URL: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/20240607_OffshoreBK6.html).