Elemente und Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage
In Deutschland wird je nach Einstrahlung und Anlagenqualität
mit PV-Anlagen ein Energieertrag von etwa 900 –1.000 kWh/kWp erzielt. Die
Systemkosten von Photovoltaikanlagen sind seit 2006 bis 2023 um mehr als 60% im
Preis gesunken.
Eine typische Dachsolaranlage
besteht aus der Kombination von mehreren Modulen. Typisch sind Modulleistungen
zwischen 350 und 450 Watt. Ein Modul besteht üblicherweise aus 60 Solarzellen. Die
Solarzellen sind in Reihe geschaltet und in zehn Reihen und sechs Spalten
angeordnet. Ein Modul hat ein Flächenmaß von 1 m x 1,6 m.
Zu einer Komplettanlage zählen außerdem Gleichstromleitungen,
der Wechselrichter, ein Batteriespeicher und mehrere Zähler. Das sind
- der
Bezugszähler für den genutzten Strom aus dem Versorgungsnetz;
- der Einspeisezähler für den ins Netz eingespeisten
Solarstrom und
- der Ertragszähler (PV-Zähler) für den gesamten
produzierten Solarstrom.
Die Wirtschaftlichkeit einer Anlage hängt von folgenden Faktoren ab:
- Einstrahlungsintensität am Standort,
- Modultyp/Moduleffizienz,
- Ausrichtung der Module (Süd, West, Ost, Südwest, Südost).
Der Azimut Winkel ist dabei eine relevante Größe, die den möglichen Ertrag einer Photovoltaik Anlage bestimmt. Der beste Ertrag wird erzielt, wenn die Anlage optimal ausgerichtet ist. Der Azimut Winkel beschreibt die Abweichung der PV-Fläche von der Südrichtung hinsichtlich der Ost-West-Ausrichtung. Wichtig sind außerdem die Dachneigung/Aufständerung im Winkel 13° bis 30°, die Verschattungsintensität, die Temperatur und Modulalterung.
Berechnung der Anlagengröße und Wirtschaftlichkeit
Software-basiert lässt sich über eine Ertragsprognose die
Wirtschaftlichkeit der Anlageninvestition und der zu erwartende Erträge in einem
20-jährigen Anlagenbetrieb vorausberechnen. Viele Kommunen haben Solarkataster
angelegt, in denen die geeigneten Dachflächen und ihr Ertragspotential grafisch
dokumentiert sind. Sie zeigen das theoretische Ertragspotential, ohne Aussagen
über die statische Eignung von Dachflächen zu machen.
Solarkataster
können aber als erste wertvolle Orientierung dienen. Für eine Feinplanung
stehen auf dem Markt Software-Systeme (z.B. PV*SOL von Valentin Software u.a.)
zur Verfügung, die eine exakte Vorausberechnung der Erträge und Investition in
eine moderne PV-Anlage leisten. Um eine detaillierte Berechnung der
voraussichtlichen Anlagenerträge vornehmen zu können, bedarf es der Eingabe
lokaler Daten (Dachneigung, Verschattung, Ausrichtung, Lage, etc.). An dieser
Stelle soll eine simple Beispielrechnung für die Dimensionierung einer
Haus-Dachanlage für eine Familie erfolgen, ohne Berücksichtigung von Standortfaktoren
und Ertragsminderung in der Laufzeit.
Benötigte Dachfläche und Speicherbedarf
Rahmendaten zur Dimensionierung einer PV-Anlage inkl. Speicher für eine Familie:
- Pro Kilowattpeak (kWp) - der Spitzenleistung - lassen sich bis
zu 1.000 kWh im Jahr Energie erzeugen. Ein kWp benötigt rund 7 m2 Dachfläche.
- Bei der Dimensionierung eines Batteriespeichers ist zu berücksichtigen: Die tatsächlich nutzbare Speicherkapazität liegt häufig nur bei circa 70%
Entladetiefe (wie viel Kapazität einer Batterie/Speichers entladen werden kann) der Speichergröße. Das hat zur Folge, dass ein 4
kWh-Speicher nur etwa 2,8 kWh Strom bereitstellen kann. Der zu bauende Speicher
wird von daher etwas größer dimensioniert (Faktor 1,5).
- 2024 kostet ein kleinerer Stromspeicher (4 bis 6
kWh) etwa 900 bis 1.400 € pro Kilowattstunde. Es ist davon auszugehen, dass sich zukünftig ein
Preis von 500 € bis 600 € pro kWh Speicherkapazität bei Lithium-Ionen-Akkus einpendelt.
- Dagegen ist die Solarmodul-Preisentwicklung von Solaranlagen stark gesunken.
Sie beträgt mit Stand Anfang 2024 rund 0,15 EUR pro Wp (= 150 EUR pro kWp).


(Quelle: ©Burkhardt, Jens (2024): Preisentwicklung Photovoltaik: aktuelle Fakten und Daten 2024 auf www.echtsolar.de, URL: https://echtsolar.de/preisentwicklung-photovoltaik/, Daten von pvxchange.com)