Kurs: Technik, Energie und Nachhaltigkeit | OnCourse UB

  • Lektion 3

    • Die Sustainable Development Goals (SDG´s)

      Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 die Agenda 2030 verabschiedet. Diese enthält 17 Sustainable Development Goals, die auf den MDG´s aufbauen. Diese 17 Ziele sollen bis 2030 von allen Entwicklungs-, Schwellen- und Industriestaaten erreicht werden. Die Hauptaufgabe zur Erreichung der SDGs liegt bei den Regierungen der UN-Mitgliedstaaten. Sie werden aber auf verschiedene Ebenen in der Gesellschaft, Wirtschafts- und Umweltpolitik sowie der Forschungsförderung heruntergebrochen.
      Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung und ihre 169 Unterziele sind darauf gerichtet, „...die Menschenrechte für alle zu verwirklichen und Geschlechtergleichstellung und die Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen zu erreichen. Sie sind integriert und unteilbar und tragen in ausgewogener Weise den drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung Rechnung: der wirtschaftlichen, der sozialen und der ökologischen Dimension“ (Auszug aus: Präambel Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 25. September 2015, 70/1. Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung; Link: https://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf ).



      Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Den SDGs sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. 

      Die 17 Ziele sind unteilbar, zwischen ihnen bestehen Wechselwirkungen und sie bedingen einander. Beispielsweise kommt dem Ziel 17 "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ eine wichtige Vernetzungsfunktion zu und das Ziel 12 "Nachhaltiger Konsum und Produktion“ hat eine besonders hohe Vernetzung zu anderen SDG´s.

      Die SDG´s können in einer anderen Sichtweise auf die Ebenen Biosphäre, Gesellschaft und Wirtschaft heruntergebrochen werden (siehe Abb.: Wedding-Cake-Diagramm des Stockholm Resilience Centre), wobei dem Boden der Torte, also dem Erhalt der Umwelt und Biosphäre, eine besondere Bedeutung zukommt.


      Azote for Stockholm Resilience Centre, Stockholm University, Lizenz: CC-BY-ND 3.0


    • Umsetzung in Deutschland und relevante SDGs
      Die Bundesregierung hat 2017 bei der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) (bis dahin „Nationale Nachhaltigkeitsstrategie“ genannt) – die SDGs systematisch aufgegriffen. Darüber hinaus hat auch ein Großteil der Bundesländer Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt oder weiterentwickelt, die zumindest zum Teil an den SDGs ausgerichtet sind. Schließlich arbeitet eine wachsende Zahl deutscher Kommunen an Nachhaltigkeitskonzepten mit dem Ziel, einen Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu leisten.

      Besonders relevant für diese Veranstaltung ist das SDG 7 "Bezahlbare und Saubere Energie“. „Es soll bis zum Jahr 2030 für alle Menschen der Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie erreicht werden. Zudem soll der Anteil von Erneuerbaren Energien im weltweiten Energiemix deutlich erhöht und die Steigerungsrate der Energieeffizienz verdoppelt werden. Insbesondere die Länder des globalen Südens sollen dabei unterstützt werden, ihre Energieinfrastruktur auszubauen und Energietechnologien weiterzuentwickeln“ (Zitat nach BMUV 2023). Die Unterziele des SDG7 gliedern sich wie folgt:



      Mit der Halbzeitbilanz zu den SDGs (vgl.: Vereinte Nationen 2023) zeigen sich die bleibenden großen Herausforderungen für den Energiesektor:

      Zitat

      „2021 wurden in den Entwicklungsländern Rekordkapazitäten zur Erzeugung Erneuerbarer Energien von 268 Watt pro Kopf installiert, und dies nach zwei Jahrzehnten steten Wachstums, das durchweg über dem Bevölkerungswachstum lag. Im Zeitraum 2016-2021 betrug das kumulative Jahreswachstum bei den Erneuerbaren Energien in den Entwicklungsländern 9,6%, während es 2010-2015 noch 8,6% waren. Doch trotz dieses positiven und beschleunigten Wachstums laufen die Entwicklungsländer Gefahr, die Zielvorgabe 7.b der Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu verfehlen, während die bedürftigsten Länder zurückgelassen werden."


      "2020 machten erneuerbare Energiequellen weltweit 19,1% des gesamten Energieendverbrauchs aus. Das ist ein Anstieg um 2,4 Prozentpunkte seit 2015. Im selben Zeitraum stieg der Gesamtverbrauch an Erneuerbaren Energien um 16%. Die traditionelle Nutzung von Biomasse – etwa die Verwendung von Brennholz für offene Kochvorrichtungen oder Kamine – lag 2020 noch immer bei mehr als einem Drittel der Gesamtnutzung Erneuerbarer Energien“.

      (Quelle: UN (2023): Ziele für nachhaltige Entwicklung. Sonderausgabe des Berichts, S. 27, URL: https://www.un.org/Depts/german/millennium/SDG%20Bericht%202023.pdf) ;



      ©Vereinte Nationen (2023) Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung. Sonderausgabe des Berichts, S.27