Kurs: Systemdenken und Nachhaltigkeit in Virtual Reality | OnCourse UB

  • Lektion 1

    Grundlagen des nachhaltigen Konsums im Sinne des SDG 12

    • Introvideo:
    • Lern-/ und Erkundungsziel von Lektion 1: 

      In dieser Lektion erfahren Sie, welche Ziele im SDG 12 eine zentrale Rolle spielen. Sie lernen den Terminus Multioptionsgesellschaft und Perspektivwechsel in Zusammenhang des SDG 12 kennen und welche Dilemmata damit in Verbindung stehen.


      Abstrakt, Archidaily, Architektur

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    • Grundlagen des nachhaltigen Konsums:

      Nachhaltiger Konsum ist eine Konsumweise, die darauf abzielt, die Umweltbelastungen sowie sozialen Auswirkungen, die durch den Konsum von Gütern und Dienstleistungen entstehen, zu minimieren. Dabei geht es nicht nur darum, Produkte zu kaufen, die aus ökologischen Materialien und sozial verträglich hergestellt wurden, sondern auch um den Verbrauch von Energie und Wasser sowie die Menge an Abfall, die durch die Produktion, Nutzung und Entsorgung von Produkten entsteht. Nachhaltiger Konsum kann darüber hinaus auch den bewussten Nicht-Konsum bedeuten.

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      Ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Konsums ist die Langlebigkeit von Produkten. Produkte sollten so gestaltet sein, dass sie lange halten und repariert werden können. Der Einsatz von Recyclingmaterialien und die Verwendung von erneuerbaren Ressourcen in der Produktion können ebenfalls dazu beitragen, die Umweltauswirkungen zu reduzieren.

      Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs. Produkte sollten so gestaltet sein, dass sie energieeffizient sind und den Wasserverbrauch minimieren. Der Verzicht auf den Einsatz von Einwegprodukten und die Verwendung von Mehrwegprodukten können ebenfalls dazu beitragen, den Verbrauch von Ressourcen und die Menge an Abfall zu reduzieren.

      Windmühlen, Energie, Wolken, Natur 

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      Faktoren, die das Konsumverhalten beeinflussen:

      Das Konsumverhalten wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter soziale, kulturelle, wirtschaftliche und persönliche Faktoren.

      Soziale Faktoren können das Konsumverhalten beeinflussen, indem sie bestimmte Normen und Werte vermitteln. Zum Beispiel können soziale Normen den Konsum von Luxusgütern oder die Verwendung von Einwegprodukten fördern. Kulturelle Faktoren, wie die kulturelle Bedeutung von Konsum, können ebenfalls das Konsumverhalten beeinflussen. So entwickeln sich beispielsweise in der Mode- und Reiseindustrie schnelllebiger Microtrends, die sich schwerpunktmäßig über Socia Media verbreiten und Konsumentscheidungen beeinflussen. Fast Fashion Brands nutzen gezielt Social Media Kampagnen und Influencer Marketing, um ihre Produkte zu bewerben und durch ständig wechselnde Trends und Kollektionen zu vermehrten Kaufentscheidungen anzuregen. Damit einhergehend steigt die Produktion von Kleidungsabfällen, Emissionen und Ressourcenverbrauch bei Herstellung, Versand und Entsorgung, sowie das Risiko für prekären Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten und Distributionszentren.

       Silber, Geschäft, Buch, Teile, Aktie

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      Wirtschaftliche Faktoren, wie der Preis von Produkten und Dienstleistungen, beeinflussen ebenfalls das Konsumverhalten. Produkte, die als günstig empfunden werden, werden tendenziell eher gekauft als teurere Alternativen. Marketingstrategien können ebenfalls das Konsumverhalten beeinflussen, indem sie bestimmte Produkte als notwendig oder begehrenswert darstellen.

      Persönliche Faktoren, wie Einstellungen, Werte und Überzeugungen, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle beim Konsumverhalten. Zum Beispiel können umweltbewusste Einstellungen und Werte dazu führen, dass Verbraucher umweltfreundliche Produkte bevorzugen.

      Multioptionsgesellschaft:

      Die Multioptionsgesellschaft spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung eines nachhaltigen Konsums im Sinne des SDG 12.

      Die Multioptionsgesellschaft beschreibt eine Gesellschaft, in der es eine Vielzahl von Optionen für Produkte und Dienstleistungen gibt, die den Verbrauchern zur Verfügung stehen. Dies kann zu einem erhöhten Konsum und zu einem höheren Ressourcenverbrauch führen, da die Verbraucher dazu neigen, mehr zu kaufen und öfter zu wechseln.

      Um einen nachhaltigen Konsum im Sinne des SDG 12 zu fördern, ist es daher wichtig, Verbraucher zu befähigen, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem sie Zugang zu relevanten Informationen und Bildung haben. Regierungen und Unternehmen können beispielsweise durch Kennzeichnungs- und Zertifizierungssysteme sowie durch die Bereitstellung von Informationen über die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen dazu beitragen, dass Verbraucher eine informierte Entscheidung treffen können.

      Insgesamt ist es wichtig, dass die Multioptionsgesellschaft in einen Kontext nachhaltiger Entwicklung gestellt wird, in dem Verbraucher befähigt werden, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen steigt. Nur so kann ein nachhaltiger Konsum im Sinne des SDG 12 erreicht werden.

    • Perspektivwechsel:

      Insbesondere die Fähigkeit des Perspektivwechsels kann einen positiven Einfluss auf die Multioptionsgesellschaft und somit auch auf den nachhaltigen Konsum haben. Durch die Fähigkeit, aus verschiedenen Perspektiven zu denken und zu handeln, können Verbraucher*innen der Multioptionsgesellschaft besser informierte Entscheidungen treffen und den nachhaltigen Konsum fördern.

      Kaufhaus, Gebäude, Architektur

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      Ein Perspektivwechsel kann beispielsweise bedeuten, dass Verbraucher*innen die Auswirkungen ihres Konsumverhaltens auf die Umwelt und die Gesellschaft aus der Sicht anderer Betroffener betrachten (beispielsweise aus Sicht der Personen, welche die konsumierten Güter produzieren). Dies kann dazu beitragen, dass Verbraucher sich bewusster für umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen entscheiden und auch bereit sind, möglicherweise höhere Preise für nachhaltigere Optionen zu zahlen.

      Recup, Coffee To Go, Pfandbecher

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      Eine Fähigkeit zum Perspektivwechsel kann auch dazu beitragen, dass Verbraucher*innen alternative Konsummuster in Betracht ziehen und diese als bereichernd und sinnvoll erleben. Beispielsweise kann ein Perspektivwechsel dazu führen, dass Verbraucher neue Möglichkeiten entdecken, um Ressourcen zu sparen und Abfälle zu reduzieren, wie zum Beispiel durch die Reparatur von Produkten oder das Teilen von Ressourcen in der Gemeinschaft.

      Insgesamt kann die Fähigkeit des Perspektivwechsels dazu beitragen, dass Verbraucher*innen in der Multioptionsgesellschaft nachhaltiger und verantwortungsbewusster konsumieren. Eine solche Fähigkeit erfordert jedoch auch eine umfassende Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und Verbrauchern, um das Bewusstsein und die Bildung zu fördern und den Übergang zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu unterstützen. Dies hat sich auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ in seiner Zielformulierung für SDG 12 zum Ziel gesetzt. Zukünftig sollen vorhandene Ressourcen verantwortungsvoller genutzt und bewusster konsumiert werden, dabei wird die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit von Unternehmen, Verbraucher*innen sowie Bund und Ländern betont.


    • Fazit: 
      Ein großer Teil zur Erreichung des SDG 12 spielt die Änderung unseres Konsumverhaltens. Nachhaltiger Konsum bezieht sich nicht nur auf die Art der Produkte, die wir kaufen, sondern auch auf den Verbrauch von Energie und Wasser sowie die Menge an Abfall, die durch die Nutzung von Produkten entsteht. Die Langlebigkeit von Produkten, die Verwendung von Recyclingmaterialien und erneuerbaren Ressourcen sowie der Verzicht auf Einwegprodukte sind wichtige Aspekte des nachhaltigen Konsums. 
      Das Konsumverhalten wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter soziale, kulturelle, wirtschaftliche und persönliche Faktoren. Um das Konsumverhalten in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern, ist es wichtig, diese Faktoren zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören zum Beispiel die Förderung von umweltbewussten Einstellungen und Werten, die Anwendung von ökologischen Marketingstrategien und die Bereitstellung von umweltfreundlichen Produkten zu erschwinglichen Preisen.
      Insgesamt ist der nachhaltige Konsum ein wichtiger Faktor bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Es erfordert die Zusammenarbeit und Beteiligung von Verbrauchern, Unternehmen und Regierungen, um eine nachhaltige Konsum- und Produktionsweise zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft für unsere Umwelt und die kommenden Generationen zu sichern.