Kurs: Der menschengemachte Klimawandel: Ursachen, Effekte und Lösungswege | OnCourse UB
Lektion 2
Muster von Entscheidungsprozessen
Einstieg
Wir wollen uns in dieser Lektion zunächst mit unterschiedlichen Entscheidungsprozessen vertraut machen. Bevor wir beginnen, lassen Sie uns einen kurzen Blick auf den Hintergrund der Entscheidungstheorien werfen:
Entscheidungen haben oftmals eine große Tragweite und sind somit von besonderer Bewandtnis. Die Entscheidungstheorie setzt dort an und will Antworten auf die Frage geben, wie man „gute Entscheidungen“ trifft. Man unterscheidet dabei zwischen der präskriptiven und deskriptiven Entscheidungstheorie.
Die präskriptive Entscheidungstheorie untersucht, wie sich rationale Entscheidungen treffen lassen. Ihr Ziel ist es, Empfehlungen für „vernünftige Entscheidungen“ geben zu können.
Die deskriptive Entscheidungstheorie untersucht tatsächliches, reales Entscheidungsverhalten. Daraus leitet man Hypothesen ab, wie Menschen sich in Entscheidungssituationen verhalten.
An dieser Stelle interessiert uns erst einmal nicht so sehr, ob der Mensch sich tatsächlich rational verhält oder doch eher die deskriptive Entscheidungstheorie Recht hat, die die faktischen Entscheidungskriterien der Menschen beobachtet und ein weniger rationales Verhalten feststellt.
Was uns zunächst vielmehr interessiert, sind die Strukturen der Entscheidungsprozesse – und zwar derjenigen, die im Nachhaltigkeits- und Wertekontext getroffen werden müssen. Diese unterscheiden sich nämlich in zweierlei Hinsicht von herkömmlichen Entscheidungsprozessen.
Entscheidungen im Nachhaltigkeits- und Wertekontext
Die vier Entscheidungstypen
Generell können wir zwischen vier Entscheidungstypen unterscheiden:
Das Ergebnis von Entscheidungen ist immer, dass Ressourcen wie Zeit, Geld, Material oder Aufmerksamkeit zugewiesen werden, um eine bestimmte Wirkung zu erreichen.
Entscheidungen sind daher die Festlegung von Mitteln für zuvor bestimmte Wirkungen.
Diese Zuweisung erfolgt immer im Jetzt, weshalb die Entscheidungstypen alle mit „Jetzt-“ anfangen.
Die angestrebten Zwecke können…
in der nahen Zukunft liegen (jetzt)
Wirkungen für die Entscheider:innen sein (selbst)
Wirkungen für andere sein (andere)
in der weiteren Zukunft liegen (dann)
Wir wollen uns diese Entscheidungstypen im Weiteren näher anschauen und noch systematischer zwischen ihnen unterscheiden. Dafür wollen wir folgende Aspekte berücksichtigen:
Das Design der Entscheidung
Das Dilemmapotenzial der Entscheidung
Die Dispositionen/Kompetenzen für die Entscheidung
Was ist damit gemeint?
Wir werden uns die Unterschiede bezüglich des Dilemmapotenzials und der jeweils notwendigen Dispositionen und Kompetenzen in den folgenden Lektionen anschauen. Lassen Sie uns an dieser Stelle zunächst auf das unterschiedliche Design der Entscheidungen konzentrieren. Die folgenden Aspekte sind alle Teil des Designs einer Entscheidung: