Kurs: Systemdenken und Nachhaltigkeit in Virtual Reality | OnCourse UB
Lektion 2
Immersive Medien im Wandel der Zeit
Lern-/Erkundungsziel
von Lektion 2:
In dieser Lektion erfahren Sie, die Historie der immersiven Medien kennen. Dabei wird unter anderem beleuchtet, welche Meilensteine die technische Entwicklung erreichen musste, um die Immersion im Laufe der Zeit stärken zu können.
Wird das Immersionsverständnis auf diesen simplen Sachverhalt heruntergebrochen, lässt sich bereits erahnen, dass die Immersion keineswegs nur in der Moderne existiert. Bereits vor 20.000 Jahren könnte man Höhlenmalereien als einen ersten Versuch werten, alternative Realitäten darzustellen, welche erlebbar und begreifbar gemacht werden sollen. Ähnliches gilt für Malereien, Portraits und Zeichnungen, welche in verschiedenen Zeitaltern auf unterschiedliche Art und Weise angefertigt worden sind. All diese „Medien“ haben das Anliegen, die Betrachter*innen in eine andere Welt zu entführen, weshalb sie im weitesten Sinne auch immersiv sind.
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Im Folgenden soll eine Übersicht gegeben werden, welche technologischen Meilensteine bzw. Techniken das Angebot an immersiven Bildmaterial in ihren jeweiligen Zeitaltern revolutioniert haben und somit auch den Grad der Immersion steigern konnten.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Meilenstein ist die Entwicklung von statischen Bildern zu Bewegtbildern. Gehen Sie einmal in sich hinein...
Wenn Sie die VR-Brille aufsetzen, sind Sie oftmals direkt mitten im Geschehen. Sie wandern über eine Planke hunderte Meter über New-York hinweg...
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oder Sie sitzen in der ersten Reihe einer Achterbahn...
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VR lebt von Bewegung. Sie sehen und fühlen Bewegungen: Schnell, langsam, hoch, niedrig oder gar über Kopf. Häufig werden die Bewegungen in VR so stark wahrgenommen, dass man schließlich beginnt zu taumeln oder auf die Knie zu fallen. Aber warum sollten wir das tun, wenn wir doch nur eine Brille tragen und in Wahrheit still auf einer Stelle stehen (sollten)?
Existieren diese Bewegungen in den virtuellen Welten überhaupt? Mit der schnellen Abfolge von aufeinander folgenden Bildern war es erstmals möglich, den Eindruck zu erwecken, etwas würde sich bewegen. Erst hierdurch werden Illusionen von Realität auch wirklich glaubhaft. Die ersten Versuche, Bilder „laufen zu lassen“ lassen sich wohl schon auf ca. 1830 datieren – während um das Jahr 1890 die ersten Möglichkeiten geschaffen wurden, Videomaterial auch manuell aufzunehmen.
Selbstbeobachtung:
Merken Sie beim Konsumieren von Videos (sowohl in VR wie auch in der realen Welt) noch, dass es sich um die schnelle Abfolge von einzelnen Bildern handelt? An diese Illusion der Bewegung haben wir uns im Laufe der Zeit womöglich so sehr gewöhnt, dass wir annehmen, in Videos echte Bewegung wahrnehmen zu können – in Wahrheit haben Displays aber nichts mit Bewegung zu tun - dennoch nehmen wir Bewegung wahr. Denken Sie an Ihren letzten Kinobesuch zurück. Sie sitzen stundenlang in einem Sessel und schauen eine Leinwand mit schnell aufeinander folgenden Bildern an. Ihr Gehirn erbringt eine unfassbare kognitive Leistung, denn diese schnell aufeinander abgespielten Bilder konstruiert ihr Gehirn beinahe automatisch zu einer mitreißenden Geschichte, welche sie gegebenenfalls emotional werden lässt. Die konstruierten Geschichten sind häufig nicht real – werden aber als unmittelbare Wirklichkeit wahrgenommen.
In dieser Lektion sehen wir also, dass wir durch das Kombinieren der umgebenden Bilder, der Illusion von Tiefe und der Illusion von Bewegung ein immersives Erfahren stattfinden lassen können. Der Wunsch nach Immersion ist außerdem kein ausschließliches Phänomen der Moderne, sondern schien schon immer ein Bedürfnis des Menschen gewesen zu sein. Was in der modernen Zeit allerdings zugenommen hat, ist die Vielfältigkeit an Immersionsangeboten sowie die Trickkiste der Illusionen, welche sich die Immersion zu Nutze machen kann.
Alles klar?!
Im Folgenden können Sie überprüfen, ob Sie die wichtigsten Informationen der zweiten Lektion verstanden haben: