Das Gesundheitssystem als Verursacher
Weltweit versursacht der Gesundheitsbereich 4,4 % der CO2-Emissionen. Wären alle weltweiten Gesundheitssysteme ein Land, wäre es der fünftgrößte Verursacher von Treibhausgasen.
Wir können dabei grundsätzlich zwischen direkten Emissionen (z.B. durch den entstehenden Verpackungsmüll in einem Krankenhaus oder einer Praxis) und den indirekten Emissionen (z.B. durch den Einsatz und die Verordnung von Medikamenten) unterscheiden. Die Summe der Emissionen lässt sich einzelnen Bereichen des Gesundheitswesens genauer zuordnen:
Im Allgemeinen können die Emissionen aus Scope 1 und 2 direkt durch den Gesundheitssektor kontrolliert werden. Emissionen durch Scope 3 und weiter können eher weniger direkt beeinflusst werden.
Der ökologische Fußabdruck einer hausärztlichen Praxis
Durch eine Erhebung in britischen Hausarztpraxen kann auch der Fußabdruck einer Praxis – also der Fußabdruck in der ambulanten Versorgung – etwas detaillierter dargestellt werden. Emissionen außerhalb der Praxis (also z.B. Medikamente) sind in der folgenden Abbildung nicht berücksichtigt. Deutlich wird der große Anteil des Transports (Patienten/Personal) sowie der Heizung und der Elektrizität, während Verpackungen und medizinische Produkte eine vergleichsweise geringe Rolle spielen.
Schweizer Untersuchung
Diese Ergebnisse werden durch eine systematische Erhebung in hausärztlichen Praxen in der Schweiz bestätigt (vgl. Nicolet, J. et al. (2022). „What is the carbon footprint of primary care practices? A retrospective life-cycle analysis in Switzerland.“).
Die Untersuchung schaute sich die Ebenen
- 1: Praxisaktivitäten,
- 2: Patiententransport und
- 3: Aktivitäten externer Partner
näher an. Auch hier war der Fußabdruck der Medikamentenverordnungen nicht enthalten. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass auch in den Schweizer Hausarztpraxen mehr als die Hälfte (55.5%) des Carbon Footprint durch die Mobilität verursacht wurde. Darin enthalten waren die Patient Mobility (33.2%), Staff Mobility (12.5%) und Courier Mobility (9.8%).
Wie können Praxen ihren Ökologischen Fußabdruck verringern?