Kurs: Systemdenken und Nachhaltigkeit in Virtual Reality | OnCourse UB

  • Lektion 2

    Warum kommen wir nicht ins Handeln?
    – Erklärungsversuch der Knowledge-Action-Gap

    • Hände, Schütteln, Händeschütteln

      @pixabay - kostenlose Nutzung

      Da politisches Handeln auf die individuelle Mitwirkung angewiesen ist und die Verantwortung zum nachhaltigen Handeln damit auch bei jedem Individuum liegt, geht es in der zweiten Lektion darum zu verstehen, warum Menschen oft wissen, dass es nachhaltigkeitsbezogene Probleme gibt, aber nicht immer ihr Verhalten anpassen, um diese Probleme zu lösen. Im Rahmen der Lektion lernen Sie verschiedene umweltpsychologische Modelle kennen, die erklären sollen, warum Menschen bestimmte Handlungen ausführen; oder eben auch nicht. Zum Beispiel lernen Sie, wie moralische Werte und gesellschaftliche Normen das Verhalten beeinflussen können. Am Ende der Lektion sollen Sie besser verstehen, warum Menschen manchmal nicht handeln, obwohl sie wissen, dass es problemrelevant wäre. Sie erfahren auch, wie soziale Gruppen das Verhalten einer einzelnen Person beeinflussen können und lernen, dass nachhaltiges Verhalten ein sozialer Prozess ist, der gegebenenfalls eine globale Identität erfordert.


    • Kurze „verdachtsunabhängige“ Lernzielkontrolle! Zur Sicherstellung, dass Sie hier auch geistig voll bei der Sache sind und die Lerninhalte aufmerksam verfolgt habt. Viel Glück. 🚓📝

      Hinweis: In der Regel ist es sinnvoll, dass Sie für diese Zuordnungsübung den Schriftgrad dieser Plattform in Ihrem Browsers erhöhen, um die einzelnen Bausteine besser erfassen zu können.
      Der Bestehen dieser Lernzielkontrolle ist keine Voraussetzung, um zur endgültigen Prüfungsleistung zugelassen zu werden.

    • Von COVID-19 bis Fleischkonsum:
      Im Spannungsfeld von Individualfreiheit & Kollektiver Verantwortung

      Das übergeordnete Ziel einer nachhaltigen Entwicklung besteht darin, die natürlichen und sozialen Ressourcen auf eine Art und Weise zu sichern und zu fördern, dass sie auch für künftige Generationen zur Verfügung stehen. Dieses Ziel hat eine stark normative Komponente, die auf der Idee beruht, dass die Menschen den Planeten Erde in einem Zustand bewahren sollten, der es auch kommenden Generationen ermöglicht, ein sittlich-gutes Leben zu führen. Dabei entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen den Freiheiten einzelner Personen und Gemeingütern, die allen Menschen zugutekommen sollen. Als Beispiel können hierbei die Diskurse der letzten Jahre zum politischen Umgang mit der COVID-19-Pandemie genannt werden, in denen die Individualfreiheiten vieler Menschen mit dem grundsätzlichen Schutzgedanken der Gemeinschaft kollidierten.

      Das Spannungsverhältnis zwischen (Individual-)Freiheiten und den Bedürfnissen der Gemeinschaft bildet die Grundlage vieler ethischer Dilemmata. Dies zeigt sich zum Beispiel auch in Debatten über den Verzehr von Fleisch als menschliches Nahrungsmittel, die mit sowohl individual- als auch sozialethischen Polarisierungen unter Stichworten wie ‚Solidarität‘, ‚Rücksichtnahme‘ etc. auf einem moralisch-gemeinschaftlichen Niveau geführt werden. Eine der ethischen Schlüsselfragen scheint dabei zu sein: Warum sollte ich auf den Konsum von Fleisch verzichten?

      Tier, Kuh, Säugetier, Pxklimaschutz

      @pixabay - kostenlose Nutzung

      Gleichzeitig kann auf einer wissenschaftsethisch-legitimativen Ebene darüber diskutiert werden, ob im Allgemeinen überhaupt Wahrheitswerte verfolgt werden können. In Bezug auf den Fleischkonsum stellen sich Fragen wie: Schadet der Konsum von Fleisch der Umwelt bzw. dem Klima? Und wenn ja, wie sehr? Braucht eine gesunde Ernährung Fleisch? Und wenn ja, wie viel?

      Schließlich kann auch auf einer religionsethisch-legitimativen Ebene über Grundentscheidungen zwischen verschiedenen partikularen und universalen Letztwertkonzepten gestritten werden. Überspitzt formuliert stehen dabei Fragen im Raum wie: Haben Tiere (kein) Recht auf Respekt? Soll Menschen in Armut (kein) Fleisch zustehen?

      Bereits in der beispielhaften Diskussion um den Konsum von Fleisch als menschliches Nahrungsmittel zeigen sich komplexe ethische Abwägungsprozesse zwischen individuellen Freiheiten, sozialen Verantwortlichkeiten und moralischen Überlegungen.


    • Von Gehorsam zu ethischen Universalprinzipien:
      Kohlbergs Erklärung für nachhaltiges Verhalten

      Gemäß der kognitiven Entwicklungstheorie des moralischen Urteils nach Kohlberg (1996) entwickelt sich das menschliche Moralbewusstsein währenddessen moralische Konflikte bewältigt und eigene Handlungen begründet werden, wobei nicht alle Menschen die höheren Stufen erreichen würden. Die grundsätzliche Entwicklung erfolge dabei unabhängig von soziokulturellen Einflüssen. Ein Überspringen von Stufen sei nicht möglich, da die Stufen des Moralbewusstseins als Entwicklungsstufen der individuellen kognitiven Prozesse betrachtet werden müssten, mit denen Menschen moralische Konflikte und Dilemmata lösen. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung sei die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme, um sich in andere Menschen hineinversetzen zu können.

      Um von einer Stufe des Moralbewusstseins zur nächsten zu gelangen, müssen gemäß Kohlberg individuelle Fortschritte in drei Bereichen gemacht werden. Zum einen müsse die eigene soziale Perspektive erweitert werden, um von einer rein egozentrischen Sichtweise hin zu einer Anerkennung und Berücksichtigung der Bedürfnisse anderer Mitglieder der Gesellschaft zu gelangen. Zum anderen müsse die Fähigkeit zur moralischen Selbstbestimmung verbessert werden, indem Menschen lernen, moralische Normen grundsätzlich zu hinterfragen und selbst zu begründen. Und schließlich müsse die Begründung der eigenen Verhaltensregeln von einer rein egozentrischen, auf Lust und Unlust basierenden Begründung hin zu einer abstrakteren, postkonventionellen Begründung von sozialen Normen erweitert werden. 

      Im Rahmen seiner Entwicklungstheorie identifiziert Kohlberg drei Hauptniveaus des moralischen Urteilens, die jeweils verschiedene Stufen umfassen.


      @eigene Darstellung; in Anlehnung an Kohlberg (1996)

      Auf der präkonventionellen Ebene, die die Stufen 1 und 2 umfasst, bewegen sich die meisten Kinder bis zu einem Alter von etwa neun Jahren sowie einige jugendliche Straftäter:innen. Die moralischen Urteile orientieren sich an Strafe und Gehorsam sowie wahrgenommenen Machtpotenzialen. Die von den Autoritäten gesetzten Regeln werden befolgt, um Strafe zu vermeiden. Diese Prinzipien würden mit fortschreitender Entwicklung einem instrumentell-relativistischen Moralbewusstsein weichen, wobei die Personen erkennen, dass es auch andere Perspektiven auf die Welt neben der eigenen gibt. Eigenes Verhalten wird im Sinne eines Kosten-Nutzen-Prinzips an gegenseitigen Vorteilen ausgerichtet. Wenn es der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse dient, wird so gehandelt, dass auch die Bedürfnisse anderer Menschen befriedigt werden. Autoritätspersonen bleiben dabei wichtige Vorbilder.


      @eigene Darstellung; in Anlehnung an Kohlberg (1996)

      Die konventionelle Ebene, die die Stufen 3 und 4 umfasst, würde von den meisten Jugendlichen und Erwachsenen erreicht werden. Die Personen würden sich stark an gesellschaftlichen Normen und sozialen Erwartungen orientieren. Moralische Erwartungen anderer Personen werden erkannt und berücksichtigt, wobei Empathie zur Berücksichtigung der Verhaltensintention anderer Personen und Schuldgefühle bei der Enttäuschung von Erwartungen anderer Personen eine wichtige Rolle spielen. Mit fortschreitender Entwicklung würde die Bedeutung von allgemeinen moralischen Regeln für das Funktionieren einer Gesellschaft (unabhängig von persönlichen Bezugspersonen) er- und anerkannt werden. Die Einhaltung dieser Regeln dient dabei der Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung.


      @eigene Darstellung; in Anlehnung an Kohlberg (1996)

      Das höchste Niveau ist die postkonventionelle Ebene, die die Stufen 5, 6 und ggf. 7 umfasst. Nur eine kleine Anzahl von Personen würde diese Ebene der hohen Selbstbestimmung und komplexen Begründungsleistung von sozialen Normen erreichen. Moralische Normen werden nur akzeptiert, wenn sie sinnvoll begründet sind und dem Motiv der Gerechtigkeit und Nützlichkeit für alle entsprechen. Die legalistische Orientierung an einem Gesellschafts- und Sozialvertrag könne sich durch eine umfassende Perspektiverweiterung zu einer Orientierung am abstrakten ‚universal-ethischen Prinzip' weiterentwickeln. Prinzipien der zwischenmenschlichen Achtung (wie der kategorische Imperativ) werden zum Vernunftstandpunkt des eigenen Moralbewusstseins. Eigenes Handeln sei dabei stets selbstgewählten und selbstbegründeten ethischen Universalprinzipien - bei der gedanklichen Einbeziehung aller Gesellschaftsmitglieder – unterworfen. Später spekulierte Kohlberg sogar darüber, dass es möglicherweise eine siebte Stufe geben könnte, die eine transzendentale Begründung moralischer Urteile beinhalten würde, die von universeller Liebe, Mitgefühl und ‚Heiligkeit‘ geprägt sei.

      Kohlberg argumentiert, dass der Übergang von der konventionellen zur postkonventionellen Ebene durch Entwicklungsherausforderungen geprägt ist. Während das Hinterfragen moralischer Normen und die Machtkritik gegenüber Autoritäten sich noch verhältnismäßig schnell etabliert, so gestaltet sich die danach notwendig gewordene intersubjektive Begründung der moralischen Normen umso herausfordernder. In dieser orientierungslosen Entwicklungsphase würden die moralischen Urteile von außen betrachtet oft willkürlich erscheinen. Gelingt die Entwicklung zur nächsten Stufe des Moralbewusstseins nicht, so sei bei vielen Menschen ein ‚Rückfall‘ auf egozentrische Moralansichten zu beobachten; auch hier können gewisse Entwicklungen während der COVID-19-Pandemie als anschauliches Beispiel dienen.

      Folgt man Kohlbergs kognitiver Entwicklungstheorie des moralischen Urteils, so kann nachhaltiges Verhalten unterschiedlich begründet oder motiviert sein. Die Begründungen des Verhaltens können sich dabei an extrinsischen Faktoren wie Strafvermeidung oder Gehorsam gegenüber relevanten Autoritäten orientieren, aber auch an intrinsischen Faktoren und universellen ethischen Prinzipien. Sein Theorieentwurf legt nahe, dass die moralische Entwicklung eng mit der kognitiven Entwicklung verbunden ist und dass moralisches Denken und Handeln sich im Laufe der Zeit verändern und ‚verbessern‘ können. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es auch vielfältige Kritik an der Theorie gibt. Die Konzeption der Stufen des Moralbewusstseins würden sich an einer spezifisch westlich-patriarchalen Gerechtigkeitsideologie orientieren und liberale Weltanschauungen bevorzugen. Law-and-Order-Ideologien würden dabei zum Beispiel per se als etwas negatives bewertet werden. Auch die explizit ausformulierte Kulturunabhängigkeit der Entwicklung wird häufig hinterfragt und es wird angemerkt, dass verschiedene kulturelle Perspektiven in einer Gesellschaft eben doch zu differenzierten hohen Moralbewusstseinszuständen führen könnten. Selbstverständlich gibt es auch in Bezug auf die Kritik an Kohlbergs Theorieentwurf vielfältige Publikationen mit Gegenreden.


    • Ethik in der Krise: Das Dilemma des Mustaq Singh


      Die folgende Übung basiert auf der Fallvignette „The Famine“, die seit einigen Jahren im Rahmen von psychologischen Studien zur moralischen Beurteilung von Dilemmata eingesetzt wird. Reflektieren Sie über Ihr eigenes Moralbewusstsein und die Begründung Ihrer moralischen Urteile, indem Sie die Fragen beantworten.

      Wichtig: Das 'Bestehen' bzw. die reflektierte Durchführung dieser Übung ist Voraussetzung, um zur endgültigen Prüfungsleistung zugelassen zu werden.

      In einem kleinen Dorf in Nordindien gab es schon früher Lebensmittelknappheiten, aber die diesjährige Hungersnot ist schlimmer als je zuvor. Einige Familien versuchen sogar, sich über das Kochen von Suppe aus Baumrinde zu ernähren. Die Familie von Mustaq Singh ist dem Tod durch die Folgen von Hunger & Unterernährung nahe. Er hat gehört, dass ein reicher Mann in seinem Dorf Vorräte gelagert hat und Lebensmittel hortet, um sie später mit großem Gewinn verkaufen zu können. Mustaq ist verzweifelt und denkt darüber nach, einige Lebensmittel aus dem Lager des reichen Mannes zu stehlen. Die kleine Menge an Lebensmitteln, die er für seine Familie braucht, würde der Mann wahrscheinlich nicht einmal vermissen. 


    • Soziale Normen als Schlüssel zur Nachhaltigen Entwicklung


      In Bezug auf Nachhaltigkeit ist die Bedeutung von sozialen Normen besonders relevant. Soziale Normen können einen erheblichen Einfluss darauf haben, ob Personen nachhaltiges Verhalten ausüben oder nicht. Wenn bestimmte Normen oder soziale Erwartungen wahrgenommen werden, die nachhaltiges Verhalten unterstützen, ist es wahrscheinlicher, dass Individuen dieses Verhalten übernehmen. Daher ist es wichtig zu wissen, wann und wie entsprechende Normwahrnehmungen aktiviert werden können, um bestimmtes Verhalten zu fördern, welches zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Dies könnte bedeuten, bestehende Normvorstellungen zu stärken, neue Normvorstellungen zu etablieren oder soziale Anreize zu schaffen, um nachhaltiges Verhalten zu fördern.


      Norm Activation Model (NAM) nach Schwartz (1977)

      Das NAM wurde entwickelt, um altruistisches Verhalten zu erklären; also selbstlose Handlungen im Gegensatz zu rein egoistischen Verhaltensweisen. Die Grundannahme im Rahmen des Modells ist es, dass subjektive moralische Verpflichtungen (feelings of moral obligation) in spezifischen Situationen entstehen, wenn Individuen ihre kognitiven Strukturen der jeweiligen Normen und Werte aktivieren. Solange die Relevanz der jeweiligen Normen und Werte vom Individuum dabei nicht infrage gestellt werden, können diese subjektiven moralischen Verpflichtungen zu entsprechendem Verhalten führen.

      Der im NAM skizzierte Prozess umfasst vier Schritte. Der erste Schritt umfasst die Wahrnehmung, dass eine bestimmte Situation normorientiertes Verhalten erfordert, und dass es dafür geeignete Verhaltensmöglichkeiten gibt. Dabei spielt die Selbstwahrnehmung eine entscheidende Rolle, wenn Individuen ihre eigenen Fähigkeiten zum angemessenen Handeln einschätzen. Im zweiten Schritt erfolgt die Aktivierung intrinsischer Normen und / oder die Entwicklung neuer Normen für eine konkrete Situation. Im dritten Schritt erfolgt eine Abschätzung der sozialen, materiellen, psychologischen und moralischen Kosten der jeweiligen Verhaltensmöglichkeiten. Die Bewertung der potenziellen Konsequenzen der einzelnen Handlungen kann dabei zu einer Neubewertung oder Modifikation in einem der vorherigen Schritte führen. Schließlich umfasst der vierte Schritt die Handlung selbst, in der ein bestimmtes Verhalten gezeigt oder eben nicht gezeigt wird.

      Konkret würde das bedeuten, dass nachhaltiges Verhalten auf die Aktivierung persönlicher Normen zurückzuführen ist, die ein Gefühl der subjektiven moralischen Verpflichtung generieren eine spezifische Handlung auszuführen oder zu unterlassen. Je wahrscheinlicher es ist, dass in einer bestimmten Situation subjektive moralische Verpflichtungen aktiviert werden, desto eher wird das Verhalten auch den individuellen Normen entsprechen.

      Als Beispiel hierfür kann der Bystander-Effekt genannt werden. Dieser beschreibt das Phänomen, dass die Wahrscheinlichkeit von prosozialem Verhalten (wie etwa einer Hilfeleistung) gegenüber Personen in einer Notsituation abnimmt, je mehr Menschen in dieser Situation anwesend sind. Dies kann verschiedene Gründe haben. Ein Faktor könnte die Diffusion von Verantwortung sein, da jede anwesende Person annimmt, dass die anderen Personen auch eingreifen könnten. Ein anderer Faktor könnte pluralistische Ignoranz sein, wobei Untätigkeit als das normativ angemessene Verhalten betrachtet wird, da ja niemand sonst handelt. Die Wahrscheinlichkeit für altruistisches Verhalten hängt also auch in einer Notsituation davon ab, wie stark die subjektiven moralischen Verpflichtungen der einzelnen Personen aktiviert werden.  Erst wenn sich eine Person in einer Notsituation klar für verantwortlich hält oder die Schwere der Notlage wahrnehmbar ist, werden die subjektiven moralischen Verpflichtungen so stark aktiviert, dass sie prosoziales Verhalten fördern.



      @eigene Darstellung; in Anlehnung an Schwartz (1977)


      Value-Belief-Norm (VBN) Theory of Environmentalism nach Stern (2000)

      Die VBN bietet eine umfassende Erklärung für umweltbezogenes Verhalten, indem sie eine Wirkkette zwischen individuellen Wertvorstellungen, Überzeugungen und Normen skizziert. Eine grundlegende Annahme ist, dass individuelle Werte (wie beispielsweise Altruismus oder Umweltbewusstsein) einen Einfluss auf spezifische Überzeugungen über die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt haben. Diese Überzeugungen wiederum formen persönliche Normen und beeinflussen so das umweltbezogene Verhalten einer Person. Konkret bedeutet dies, dass eine altruistisch veranlagte Person, die den Erhalt der Umwelt als wesentlich betrachtet und davon überzeugt ist, dass ihre Handlungen die Umwelt positiv beeinflussen können, sich daher verpflichtet fühlt, umweltfreundlich zu handeln und ihr tatsächliches Verhalten daran auszurichten.

      Im Rahmen der VBN wird aufgezeigt, dass bei der Beeinflussung von umweltbezogenem Verhalten auch relativ stabile Persönlichkeitsmerkmale eine wichtige Rolle spielen. Innere Einstellungen und Überzeugungen sind für die Formulierung von Handlungsnormen und der Entscheidung für umweltbewusstes Verhalten neben äußeren Umständen zentral. Auch persönliche Kompetenzen, Gewohnheiten und Routinen beeinflussen das Ausmaß, in dem eine Person umweltbewusst handelt.



      @eigene Darstellung; in Anlehnung an Stern (2000)

      4-Komponenten-Modell zur Entstehung moralischen Verhaltens nach Rest (1984)

      Das Modell der vier Komponenten moralischen Verhaltens nach Rest (1984) beschreibt den Prozess, durch den Menschen moralische Entscheidungen treffen und entsprechend handeln. Es besteht aus vier aufeinanderfolgenden Schritten. Der erste Schritt umfasst das Bewerten der Situation, inwieweit das eigene Verhalten das Wohlergehen anderer beeinflusst. Dies erfordert ein Bewusstsein dafür, wie die eigenen Handlungen sich auf andere auswirken können. Die möglichen Folgen des eigenen Verhaltens müssen erkannt und verstanden werden. Im zweiten Schritt werden moralisch relevante Handlungsmöglichkeiten reflektiert. Hierbei werden konkurrierende moralische Grundüberzeugungen aktiviert. Im dritten Schritt erfolgt die Auswahl des angemessenen Verhaltens. Dies beinhaltet die Entscheidung darüber, welche moralische Norm in der spezifischen Situation Vorrang haben sollte. Schließlich wird im vierten Schritt die Handlung ausgeführt. 

      Moralisches Verhalten wird zum Teil erst durch die Wahrnehmung und Einschätzung ausgelöst, dass in einer bestimmten Situation überhaupt moralisches Verhalten gefragt ist. Dieser Auslöser basiert auf dem Bewusstsein (Awareness), dass eine Situation moralische Dimensionen hat und moralische Verhaltensweisen erfordert. Auch Sensitivität (Sensitivity) spielt dabei eine wichtige Rolle. Sensitivität umfasst die Fähigkeit einer Person, moralische Perspektiven in spezifischen Situationen zu erkennen und die Relevanz des eigenen Verhaltens diesbezüglich zu verstehen. Bewusstsein und Sensitivität können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf eine Person haben. Auf der einen Seite kann eine hohe Ausprägung zu moralischen Verhaltensweisen und zur Förderung des Wohlergehens anderer führen. Auf der anderen Seite kann ein übermäßiges Bewusstsein von moralischen Dilemmata individuellen Stress verursachen und bei Überforderung zur Handlungsunfähigkeit führen.

      In den letzten Jahren wurden weitere Faktoren diskutiert, die relevant für die Umsetzung moralischen Verhaltens sei:

      Attentiveness (Aufmerksamkeit / Achtsamkeit) bezieht sich darauf, wie sehr eine Person moralische Überlegungen in den Themen des alltäglichen Lebens berücksichtigt und welchen Stellenwert sie dabei der Moral grundsätzlich beimisst. Judgement bezieht sich als moralbezogenes Urteil darauf, wie eine Person entscheidet, welches Verhalten unter dem Aspekt der Moral in einer bestimmten Situation angemessen ist. Es ist wichtig, das moralische Urteil von der Intention zu unterscheiden, das gewählte Verhalten auch tatsächlich auszuführen. Judgement ist der Prozess der Entscheidungsfindung über moralische Fragen, während die Intention als die Absicht beschrieben werden kann, aufgrund dieser moralischen Bewertung zu handeln.

      Die Moral Conation (moralbezogene Willenskraft) bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, Verantwortung zu übernehmen und moralisch zu handeln, selbst wenn es dabei Hindernisse oder Herausforderungen gibt. Die Moral Identity (moralbezogene Identität) kann als kognitives Schema über die Bedeutung moralischer Tugenden im persönlichen Lebenskontext einer Person beschrieben werden. Wenn die moralbezogene Identität aktiviert wird und mit Eigeninteressen kollidiert, kann dies zu Dissonanz führen und moralischen Stress verursachen.

      Die Moral Intensity (moralbezogene Intensität) bezieht sich auf die wahrgenommenen Merkmale der Entscheidungssituation und deren Bewertung durch das Individuum. Das Ausmaß der Konsequenzen, der wahrgenommene soziale Konsens, die vermutete Wahrscheinlichkeit der Auswirkungen, die erwartete zeitliche Unmittelbarkeit sowie die Nähe und Konzentration der Auswirkungen beeinflussen die Wahrnehmung, Bewertung, Intention und letztlich die Durchführung von moralbezogenen Handlungen. Dabei nimmt die psychologische Distanz eine zentrale Rolle ein. Je geringer die (räumliche / zeitliche / soziale) Distanz zum Entscheidungsgegenstand eingeschätzt wird, desto stärker kann die wahrgenommene moralbezogene Intensität sein, was wiederum ein moralisches Verhalten wahrscheinlicher macht.

      Kurze „verdachtsunabhängige“ Lernzielkontrolle!
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      Viel Glück. 🚓📝

      Wichtig: Das Bestehen dieser Lernzielkontrolle ist Voraussetzung, um zur endgültigen Prüfungsleistung zugelassen zu werden. Die Drag-and-Drop-Aufgabe zu den erweiterten Komponenten des moralischen Verhaltens gehört nicht dazu; diese ist freiwillig.

    • Kurzes Zwischenfazit




      Grenzen nachhaltigkeitsbezogener Selbstorganisation


    • Kurze „verdachtsunabhängige“ Lernzielkontrolle! Zur Sicherstellung, dass Sie hier auch geistig voll bei der Sache sind und die Lerninhalte aufmerksam verfolgt habt. Viel Glück. 🚓📝

      Wichtig: Das Bestehen dieser Lernzielkontrolle ist Voraussetzung, um zur endgültigen Prüfungsleistung zugelassen zu werden.


    • Wie lässt sich nachhaltigkeitsrelevantes Verhalten nun erklären?


      Nachhaltigkeitsbezogene und soziale Werthaltungen spielen eine bedeutende Rolle bei der Förderung von nachhaltigem Verhalten. Diese Werthaltungen umfassen nicht nur ein allgemeines Umweltbewusstsein, sondern auch persönliche und soziale Normen, die das individuelle Handeln beeinflussen. In den 90er Jahren gingen viele Wissenschaftler:innen davon aus, dass Werthaltungen in aktivierte Verpflichtungsgefühle (in Konkurrenz zu sozialen Erwartungen und subjektiven Normen) überführt werden müssen, damit sie handlungswirksam werden können. Andere Forscher:innen vermuteten, dass umweltbezogene Normen und Werte nur dann das umweltrelevante Verhalten beeinflussen, wenn die individuellen ‚Kosten‘ für das Verhalten niedrig ausfallen. Andernfalls würden eher externe Faktoren wie die Verfügbarkeit von Ressourcen und Möglichkeiten zur Kompensation für einen Zeit- oder Komfortverlust die Entscheidungsmomente dominieren. 

      Zusätzlich könnten Habitualisierungen als Barrieren wirken, die es erschweren, interne nachhaltigkeitsbezogene Motive in Handlungen umzusetzen. Dabei wird sich auf den Grad bezogen, in dem eine Verhaltensentscheidung routinemäßig getroffen wird. 

      Gleichzeitig wird die Entscheidung zur Nutzung von Ressourcen selten ausschließlich von nachhaltigkeitsbezogenen Motiven bestimmt. Stattdessen dienen diese ressourcenrelevanten Verhaltensweisen oft der Befriedigung anderer Zwecke; wie die der Erfüllung von Mobilitätsbedürfnissen durch das Autofahren oder der Befriedigung von Qualitäts- & Komfortbedürfnissen sowie Selbstinszenierungswünschen durch den Kauf von Kleidung.

      Erst in der systemischen Betrachtung und sozial vermittelt, kann das Individuum wahrnehmen, dass eine Handlungsentscheidung potenziell negative ökologische / soziale / ökonomische Handlungsfolgen hat. Umweltrelevante Alltagshandlungen werden stets durch eine Vielzahl von Motiven beeinflusst und sind nicht ausschließlich auf einzelne nachhaltigkeitsbezogene Anliegen zurückzuführen.



      Wie kann nachhaltigkeitsrelevantes Verhalten gefördert werden?


      Das Bereitstellen von Informationen über Problemstellungen im Zusammenhang mit Umwelt- & Nachhaltigkeitsfragen trägt zwar dazu bei, das Wissen der Menschen zu erweitern, führt jedoch nicht zwangsläufig zu direkten Verhaltensänderungen. Insbesondere in Bereichen, in denen das individuelle Verhalten weniger starken oder direkten Einfluss auf die Umwelt hat (z.B. alltägliche Ernährungsentscheidungen oder persönlicher Stromverbrauch), spielen Umweltschutz- & Nachhaltigkeitsmotive eine größere Rolle. Durch die Bereitstellung von Informationen über Problemstellungen und die Darstellung von Handlungsmöglichkeiten können jedoch auch die Selbstinitiative und Veränderungsbereitschaft angeregt werden.

      Besonders bei Verhaltensweisen mit geringen persönlichen Kosten zeigen sich starke Spillover-Effekte. Das bedeutet, dass selbst wenn der direkte Einfluss einzelner nachhaltiger Verhaltensweisen ggf. begrenzt ist, sie dennoch positive Auswirkungen auf andere, relevantere Verhaltensweisen haben können. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn aus diesen Einzelbemühungen eine gemeinsame, kollektive Anstrengung entsteht.

      Langfristig betrachtet fördert insbesondere das soziale Umfeld (wie zum Beispiel die Familie oder die Peer Group) bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen; so auch das Umweltbewusstsein und wirkungsvolle nachhaltigkeitsrelevante Verhaltensweisen.


      Es zeigt eine vielfältige Gruppe von Menschen, die miteinander in Kontakt treten und soziale Verbindungen pflegen.

      @DALL-E


      Nachhaltiges Verhalten als Produkt sozialer Prozesse


      Der Zielzustand der Nachhaltigkeit umfasst verschiedene sozio-ökologische Dimensionen, wobei im Kern Ressourcen(quellen) sowohl für alle gegenwärtigen als auch zukünftigen Generationen in einem angemessenen Umfang erhalten bleiben sollen. In diesem Kontext spielen soziale Prozesse eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Verbreitung von Normen, die nachhaltiges Verhalten fördern. Dazu gehören sozial-injunktive Normen, die umfassen, was nach Meinung (für das Individuum) relevanter anderer Personen getan werden sollte, sowie deskriptive Normen, die umfassen, was (für das Individuum) relevante andere Personen auch tatsächlich tun. Auch individuell-injunktive Normen, die umfassen, was eine Person nach eigener Ansicht selbst tun sollte, sind von Bedeutung.

      Für das Individuum relevante Personen dienen oft als Vorbilder für nachhaltiges Verhalten und beeinflussen auch die eigenen Erwartungen an die Ergebnisse nachhaltigen Verhaltens. Soziale Identität und Gruppenzugehörigkeit spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, da Mitglieder einer Gruppe das ethische Verhalten anderer Gruppenmitglieder beeinflussen und sich zeitgleich dem ethischen Verhalten der Gruppe anpassen. Aber auch Personen außerhalb der eigenen Bezugsgruppe können eine Kontrollfunktion ausüben, indem durch ihre Anwesenheit das Ausmaß unethischen Verhaltens reduziert wird.

      Allein die Diskussion über nachhaltigkeitsorientiertes Verhalten kann dazu beitragen, dieses Verhalten zu verstärken. Auch die erwartete Beteiligung anderer Personen kann die eigene Bereitschaft zu nachhaltigem Handeln erhöhen. Gleichzeitig scheint Rivalität unethisches Verhalten zu fördern.

      Nachhaltigkeit ist per Definition eine soziale Zielgröße. Soziale Interaktionen beeinflussen nachhaltiges Verhalten. Nicht zuletzt ist nachhaltiges Verhalten oft ein Gruppenphänomen, das durch die soziale Dynamik geprägt ist.


      Bedeutung von Sozialen Gruppen


      Menschen zeigen in der Regel ein starkes Streben nach Gruppenzugehörigkeit, wobei sie sich besonders mit den Gruppen identifizieren, die für sie persönlich von großer Bedeutung sind. Diese Identifikation mit der Eigengruppe steht im Zentrum des menschlichen Bedürfnisses nach sozialer Bindung. Es wird angenommen, dass soziale Gruppen einen bedeutenden Teil der individuellen Identität ausmachen und somit maßgeblich zur Konstruktion des individuellen Selbstkonzepts beitragen. Dabei verleihen die Gruppen durch Normen, Werte und Ziele Bedeutung.

      Die sozialen Identitäten, die Menschen innehaben, können bis zur Ebene der gesamten Menschheit reichen, wobei in der Regle verschiedene individuelle und kollektive Identitäten ineinander verschachtelt sind. Es wird vermutet, dass die Identifikation mit einer Gruppe besonders dann zu zielgerichtetem Verhalten führt, wenn die Mitgliedschaft zu einer sozialen Gruppe durch gemeinsam geteilte Ansichten & Meinungen charakterisiert wird.

      Soziale Gruppen, die auf geteilte Meinungen basieren, formen und verändern sich je nachdem, wie ihre Ziele umgesetzt oder sich ihnen angenähert werden. Diese Gruppen entstehen und festigen sich insbesondere dann, wenn Menschen mit ähnlichen Ansichten miteinander interagieren und konkrete Handlungsstrategien entwickeln. Das gemeinsame Wir-Gefühl wird durch die gegenseitige Bestätigung und Validierung gemeinsamer Ansichten gestärkt; vor allem wenn Gruppenmitglieder das Gefühl haben, dass der aktuelle Status quo ihrer Meinung nach geändert werden sollte.

      Meinungsbasierte Gruppen können sich auch in Kontexten bilden und agieren, in denen sich grundverschiedene Akteure auf gemeinsame Ansichten und Ziel verständigen können.


      Es zeigt Menschen aus verschiedenen Kulturen, die sich um einen Globus versammeln, um globale Gemeinschaft zu symbolisieren.

      @DALL-E


      Nachhaltiges Verhalten: Eine Identitätsfrage? 


      Kollektive und soziale Identitäten spielen eine entscheidende Rolle als Triebkräfte für sozialen Wandel oder auch als Widerstand gegen Veränderungen. Die Fähigkeit, sich über Gruppen zu definieren, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine sozial-ökologische Transformation. Gruppenzugehörigkeiten beeinflussen maßgeblich, ob wir nachhaltigkeitsbezogene Probleme überhaupt als Probleme wahrnehmen und bewerten. Einige Studien aus den USA und der EU legen nahe, dass die Wahrnehmung und Bewertung des Klimawandels stark mit der politischen Gruppenzugehörigkeit zusammenhängen. Es zeigten sich signifikante Unterschiede in der Überzeugung, ob der Klimawandel bereits begonnen hat, ob er menschgemacht ist oder ob er von den Medien übertrieben dargestellt wird. 

      Doch die Gruppenzugehörigkeit beeinflusst nicht nur die Wahrnehmung und Bewertung umweltrelevanter Themen, sondern auch das Ausmaß, in dem wir nachhaltig handeln. Bereits die Identifikation mit bestimmten sozialen Gruppen, wie beispielsweise umweltbewussten oder nicht umweltbewussten Gruppen, kann entsprechendes Verhalten motivieren. Eine starke Gruppenidentifikation hat das Potenzial, egoistisches Handeln und dessen negative Konsequenzen in sozialen Dilemmasituationen zu mindern. 

      Soziale Identität kann auch auf globaler Ebene ein wichtiger Faktor für nachhaltiges Verhalten sein. Im Rahmen des Konzepts der Globalen Identität oder Global Citizenship wird angenommen, dass Menschen, die sich als Teil der gesamten Menschheit sehen, eher im Sinne der gesamten Menschheit handeln. Diese Annahme basiert auf der Vorstellung, dass die Identifikation mit einer globalen Eigengruppe dazu führt, dass Individuen eher Maßnahmen ergreifen, die dem Wohle der gesamten Menschheit dienen.

      Einige Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen, die sich stark mit einer globalen Identität identifizieren, eine größere Bereitschaft haben, sich für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen, an global tätige Hilfsorganisationen zu spenden und sich für globale Gerechtigkeit zu engagieren. Diese Personen entschieden sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für fair gehandelte Produkte und konnten sich eher mit höheren Umweltschutzsteuern arrangieren. Darüber hinaus spendeten sie häufiger an Umweltorganisationen als Menschen, die eine geringer ausgeprägtere globale Identität aufwiesen.

      Menschen mit einer ausgeprägten globalen Identität zeigten nachhaltigkeitsorientierte Einstellungen und eine verstärkte Bereitschaft zur transnationalen Kooperation. Es wird angenommen, dass über die Ausprägung einer globalen Identität nachhaltige Einstellungen & Verhaltensweisen konsistent prognostiziert werden können, weil die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen eine notwendige Bedingung für das Überleben der Menschheit ist. Allerdings herrscht noch kein wissenschaftlicher Konsens darüber, wie eine solche globale Identität gefördert werden kann. Positive Kontakte mit Menschen aus anderen Ländern aber vielleicht auch schon die aktive Bewusstmachung unserer Verbundenheit mit der Menschheit als Ganzes könnten mögliche Wege sein.


      Es braucht das Kollektiv!