Einschätzungen bzgl. der Auswirkungen von digitalen Technologien, wie bspw. der Verbrauch Seltener Erden, sind oft unsicher und widersprüchlich. Digitale Technologien bieten jedoch wiederum viel Potenzial für wissenschaftliche Beobachtungen und Analysen. Mithilfe dieser Technologien sollte die Wissenschaft die Wirkungen von digitalen Technologien erforschen und diese Erkenntnisse wiederum der Weltgemeinschaft als digitale Gemeingüter zur Verfügung stellen. Private und öffentliche Technologieforschung sollten systematisch Fragen der Ethik und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der WBGU schlägt folgende Forschungslinien vor:
1. Dynamik: Forschung zur Digitalisierung für Nachhaltigkeit. Wie können digitale Technologien, Infrastrukturen, Systeme und Endgeräte nachhaltig gestaltet werden, insb. in Bezug auf ihren Energie- und Ressourcenverbrauch und die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft? Wie kann Digitalisierung als Mittel zur Umsetzung der SDGs und Dekarbonisierung eingesetzt werden?
2. Dynamik: Forschung für nachhaltige Gesellschaften. Wie kann die Handlungsfähigkeit von Gesellschaften erhalten werden, die systemverändernde Wirkungen und damit verbundene Unsicherheiten der Digitalisierung einordnen können, diese proaktiv im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung gestalten und ungewollte Folgen eindämmen? Dazu gehört die Erforschung von Systemrisiken und -potenzialen, die Entwicklung neuer Teilhabeformen mit Blick auf die Arbeit der Zukunft, die Gestaltung von Mensch-Maschine-Interaktion und die Befähigung des Individuums in digitalisierten Nachhaltigkeitsgesellschaften. V. a. die Forschungsmittel zu den Auswirkungen von KI sollten erhöht werden.
3. Dynamik: Forschung zur Zukunft des Homo sapiens. Inwiefern sind neue und alte Menschenbilder vor dem Hintergrund der möglichen Verschränkung von Technik und Mensch sowie der zunehmenden Kooperation von Maschine und Mensch zu hinterfragen? Wie kann der Erhalt der menschlichen Würde sichergestellt werden?