Aktivismus von/in MAPA
Wie bereits beschrieben, sind nicht alle Menschen und Regionen gleichermaßen von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen.
Zur Erinnerung:
MAPA > Most Affected People and Areas
(Afrika, Mittel- und Südamerika, große Teile Südasiens, Grönland und die Pazifischen Inseln)
LAPA > Least Affected People and Areas
(Globaler Norden)
MAPA trifft die Klimakrise aus verschiedenen Gründen härter als LAPA. MAPA tragen jedoch die geringste Schuld an der Entstehung der Klimakrise. Sie sind geprägt von kolonialer Gewalt und Ausbeutung - weitestgehend durch europäische Länder. In MAPA-Regionen sind darüber hinaus häufig neokoloniale Strukturen wirksam, wie zum Beispiel das land grabbing.
Damit geht einher, dass diese Regionen seit Beginn der Industrialisierung den geringsten Anteil an der Entstehung der Klimakrise zu verantworten haben. Gleichzeitig sind die Menschen in diesen Regionen überdurchschnittlich oft und stark von Armut betroffen.
Ungerechtigkeit
Generell gilt: Reiche Menschen (und damit vor allem LAPA) verursachen durch ihren Lebensstil einen wesentlich höheren CO2-Ausstoß als arme Menschen. Würde man alle Menschen nach ihrem CO2-Fußabdruck sortieren, wäre die untere Hälfte dieser Liste gerade einmal für 10% der globalen Emissionen verantwortlich (Bruckner et al. (2022). “Impacts of poverty alleviation on national and global carbon emissions“.).
Diese 50% der Weltbevölkerung setzen sich gleichzeitig hauptsächlich aus von Armut betroffenen Menschen aus MAPA zusammen. Genau das macht sie besonders vulnerabel. MAPA tragen zwar die geringste Schuld am Klimawandel, bekommen jedoch dessen Auswirkungen überproportional häufig und heftig zu spüren (Germanwatch (2021). Global Climate Risk Index). Dies geschieht zum Beispiel in Form von Unwettern, Trockenheit, Bränden, extremer Hitze, dem steigenden Meeresspiegel oder Nahrungsmittelknappheit.
Auch wenn LAPA ebenfalls zunehmend von den Folgen der Klimakrise betroffen sind (man erinnere sich an die Flut im Ahrtal 2022 oder die extremen Waldbrände in Kalifornien und Australien sowie die dortigen Überschwemmungen), so haben LAPA die besseren Ressourcen und Infrastrukturen, mit den Folgen umzugehen. Ein Wiederaufbau ebenso wie die Prävention von möglichen künftigen Katastrophen können hier deutlich einfacher bewältigt werden. MAPA hingegen haben oft nicht die nötigen (finanziellen) Ressourcen, um sich zu schützen oder nach einer Katastrophe ihre Umgebung wiederaufzubauen.
Intersektionalität
Die Abkürzung MAPA schließt nicht nur die allgemeine Bevölkerung in den betroffenen Weltregionen ein. Ein wichtiger Bestandteil von MAPA-Aktivismus ist das Verständnis von Intersektionalität.