@generiert mithilfe der Firefly-KI
Statische Armut
(Teufelskreis)
Bevor auf die Armut als dynamische Bewegung eingegangen
wird, soll betrachtet werden, warum es ebenso legitim ist, die Armut statisch
zu verstehen. Die statische Armut zu verstehen und anzuerkennen ist wichtig,
weil sonst müsste die Aufforderung für jeden armen Menschen sein: „Beweg dich doch aus deiner
Armut heraus“. In vielen Fällen ist die Faktenlage so, dass es eben nicht so einfach ist. Es gibt
viele Faktoren, die dafür sorgen, dass eine Armut auch bestehen bleibt, wenn sie erst
einmal eingetreten ist. Hierbei spielt die Dynamik des Teufelskreises eine entscheidende
Rolle.
Viele Kinder werden in die relative Armut hineingeboren. Etwa 16% aller Kinder in
Deutschland sind hiervon betroffen (Stand 2021). Hier setzt der Teufelskreis
bereits an, weil gerade im Kindheitsalter viele Verhaltensweisen und Bedeutungsperspektiven der Eltern übernommen werden. Es wird angenommen, dass Menschen,
die im Kindheitsalter arm sind, auch im Erwachsenenalter arm bleiben. Armut in der Kindheit (wie auch im Erwachsenenalter) geht mit
erschwerten sozialen Rahmenbedingungen einher. So entstehen beispielsweise
soziale Ungleichheiten, die sich früher oder später vermutlich oft auch auf
die Bildungsmöglichkeiten bzw. Bildungsabschlüsse niederschlagen. Das sorgt in
der Regel dafür, dass die Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sinken.
In so einem Fall könnte es sein, dass sich Kinder auf die Verhaltensmuster oder
Beobachtungen der Eltern zurückgegriffen wird und es zu einer erlernten Hilflosigkeit kommt – welche
wiederum eine weitgehend dauerhafte Abhängigkeit von Sozialleistungen zur Folge
hat. Der Teufelskreis könnte (zugespitzt) folgendermaßen formuliert werden:
Die negativen Glaubensätze des Teufelskreises anzeigen (Triggerwarnung)
- Mir steht
immer weniger Geld zur Verfügung (Einkommen wird immer geringer)
-
Ich werde
immer „dümmer“ / ich kann immer weniger (immer weniger Bildung/Qualifizierung)
-
Ich werde
immer „kranker“ (mentale und physische Gesundheit wird in Mitleidenschaft
gezogen)
Wenn man sich diese Glaubenssätze anhört, wird
klar, warum Armut etwas Statisches sein könnte. Der einzige Ausweg geht oftmals
über die Übernahme von (evtl. mehreren) Niedriglohnjobs. Diese stellen aber
nicht den direkten und sicheren Ausweg aus der Armut dar – der Weg ist
unangenehm und hinterher ist man sogar weiterhin akut von Armut bedroht. In
diesem Szenario muss sich eventuell sogar folgende Frage gestellt werden: Was ist komfortabler? Relative Armut durch
Sozialbezüge oder drohende Armut trotz (anstrengender) Niedriglohnarbeit? Dazu
kommt, dass solche Entscheidungen häufig nicht individuell, sondern im
Familienverbund getroffen werden (müssen). Innerhalb dieser statischen Armut
ist es nicht nur so, dass ein individueller Mensch über seine Lebensphasen
hinweg arm bleibt, sondern diese Armut wird an die nächste Generation „weitervererbt“.
Wir sprechen dann von einer intergenerationellen
Armut.
Das dem nicht immer so ist zeigen Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Demzufolge verharrt nur ein relativ geringer Anteil von Menschen dauerhaft in einem Einkommensbereich. Die individuelle Betrachtung eines Einkommens einer spezifischen Person über einen längeren Zeitraum hinweg bezeichnet man dann als
intragenerationale Einkommensmobilität. Einige Menschen verharren dennoch über Generationen hinweg in ihrem Armutsstatus, was wiederrum einige Gründe haben mag - andererseits gibt das Aufstiegsversprechen der sozialen Marktwirtschaft Anlass zur Hoffnung auf einen dynamischen Sprung aus der Armut heraus. In Hinblick auf die Verwobenheit eines individuellen Menschen in ihrem:seinem Familiensystem bedeutet dies auch: Wie kann ein Sprung aus einer intergenerationalen Armut gelingen? Trotz aller hemmenden Kräfte, die womöglich einwirken.